Leonard Cohen

Eine Konzerthalle in .. ich weiß nicht mehr wo, Licht, das nach Dunkelheit schmeckte, und Lippen, die Worte formten, die ein alter Mann zur Gitarre sprach…Jede Zeile lautlos in den Rauch flüsterte, synchron.

Eine Konzerthalle in Wien, ein Mund, der sich zum Gesang bewegte, eine Frau, die es nicht mehr geben wird, und ein tanz, den nur Sterbende tanzen, oder Liebende, mein Schwan, nimm diesen Walzer…und danach den Kuß auf die Stirn, dort, wo der Schweiß am süssesten schmeckt…genau dort.

Eine Konzerthalle in einer Stadt, die Wien nicht mehr sein kann, denn wir sind schon lange nicht mehr dort, und alle Träume sind fest in mauern eingeschlossen, und der Wein schmeckt nach dem Kuss, der von der Stirn tropft…ein alter Mann, der vom Tod singt, dabei die Liebe meint, immer wieder die Liebe besingt, mein Mädchen, nur diesen Walzer, nimm ihn, und ihre Worte sind doch wieder in dieser Halle, und bewegen sich lautlos zum Gesang des Partisanen.

Eine Konzerthalle in Wien, oder ich weiß nicht mehr wo, ein alter Mann und die Liebe, zehn Frauen und neunhundert Fenster, ich will dich, ich will dich, ich will dich, drei viertel und ein Mund, der niemals die Liebe versprach, ein Finger, der Schweigen verlangte, und Verlangen, das aus Fingern Unaussprechliches gebar.

Unser Kind ist der Walzer, und Wien unsere Krippe, Jesus ist der Fotograf, der deine Lippen verewigt, und ein Kreuz, das keines mehr ist, da die Balken unsere Bettstatt wurden.

Eine Konzerthalle in Wien und die Frau steht nun Schweigend, ein lächeln im Rotwein und am Kinn eine Träne, die das Auge nicht mehr aufhalten konnte, ein Blick zur Bühne, ein Schritt vor, und eine Drehung…nimm diesen Walzer, Suzanne.


Comments

4 Responses to “Leonard Cohen”

  1. Sabine sagt:

    Du hast wirklich einen sehr einfühlsamen Schreibstil, der den Leser zu berühren vermag.
    Und dann auch noch Leonard Cohen. Dance me…
    Da stöber ich doch gerne einfach weiter.

    Liebe Grüße

    Sabine

  2. Sabine sagt:

    Take this waltz…, and dance me…
    Was für eine herrliche Melodie, der ich immer lauschen möchte.

  3. Sabine sagt:

    Ich komme immer wieder hierhin zurück. Immer dann wenn mich dieses Lied auf meinen Wegen begleitet.
    Take this waltz, das war der Anfang

    Lorca schrieb:

    In Wien werde ich mit dir tanzen, n einer Verkleidung,
    die einen Flusskopf hat.
    Schau, wie meine Ufer Hyazinthen tragen!
    Meinen Kopf lasse ich zwischen deinen Beinen
    Meine Seele zwischen Fotografen und Lilien.
    Und in den dunklen Wellen deines Gehens mein Geliebter,
    mein Geliebter
    will ich loslassen
    Geige und Grab, die Bänder des Walzers.

    Traurigsein und Glück - wie nah liegt beides zusammen.
    Aber vielleicht spürt man durch das Traurige erst so richtig, wie glücklich man war.

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Der Autor will ...

1Alexander

Bücher verkaufen, den Alltag aufschreiben, Kaffee trinken, oft zuviel, manchmal Geschriebenes vorlesen, mal laut, mal leise, Musik auf den Tag abstimmen, oft dabei scheitern, weil die Stimmung zu oft wechselt...schlafen, wenn es geht, oder am offenen Fenster rauchen und ...mit einer wundervollen Frau an einem unendlichen Buch schreiben ...

Über den Autor ...

Geboren in Berlin, nach 10 Klassen einen Metallberuf erlernt und wieder aufgegeben, dann Wende, dann Abitur, vorher Zivildienst, dann Studium, abgebrochen, und am Ende Buchhändler...noch vor der Rente...in dieser Zeit immer öfter geschrieben, seit 2003 bei den Lautmalern, vorher NUREMBOURGH gegründet, musikalische Lesung eigener Texte, mit CD im Selbstverlag, 2008 "Blut" in Vision und Wahn Anthologie veröffentlicht, seit 2008 bei den Spree AG lern, und jetzt mal sehen ...